Watching Ghosts

01. Jennifer Travels 3:28
02. New Canoo 2:38
03. Nobody Sees You 2:46
04. Part of the Cult 2:05
05. Watching Ghosts 3:10
06. Strange Churches 3:01
07. Musk Bunker 2:49
08. Wer am lautesten schreit 1:41
09. No Man's Land 4:15
10. Gold And Bone 3:39
11. Gone Now 7:47


Markus Apitius: vocals, instruments
Lucy Apitius: backing vocals (1, 3, 6)
Matthias Ebbing: percussion (4, 9, 11), backing vocals (11)

CD, online, HOFA, 2024

Stimmen zu "Watching Ghosts"

"Im Infotext des Künstlers lese ich „In seiner achten Soloveröffentlichung hat Markus Apitius seinem Faible für psychedelische Klänge freien Lauf gelassen … Fans von Todd Rundgren oder der frühen Pink Floyd werden sicherlich auf ihre Kosten kommen.“ Die Spannung steigt extrem, die CD liegt auf der Schublade des Players (die einzige Musikschublade, die ich akzeptiere), ich drücke auf Open/Close, dann auf ▷ und los geht’s!

Nach wenigen Tönen von ,Jennifer Travels‘ fühle ich mich wirklich an die ganz alten Pink Floyd erinnert, an Songs wie ,Arnold Layne‘ und ,See Emily Play‘, die noch von Beat, Byrds und Beatles beeinflusst waren. Das folgende ,New Canoo‘ erinnert einmal mehr an David Bowies selbstbetiteltes Debüt von 1967 oder auch an das großartige,1968 entstandene Stück ,In The Heat Of The Morning“. Und dann ist da aber auch wieder diese besondere Stimme, die nur wie Markus Apitius klingt – und eigentlich den Sound und die Arrangements seiner Musik dezent dominiert.

Die Musik läuft: Tolle Backing-Vocals in ,Nobody Sees You‘, ganz abgedrehte, schräge Sounds folgen in ,Part Of The Cult‘ mit einem wirren instrumentalen Solo, das einfach nur großartig klingt. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich eine E-Gitarre oder ein anderes Tier schreien höre. Ein Blick in die sparsamen Liner-Notes des CD-Digipaks hilft nicht wirklich weiter: „Markus Apitius: vocals, instruments / Lucy Apitius: backing vocals (1,3,6) / Matthias Ebbing: percussion (4, 5, 11), backing vocals (11)“. Ohne Frage war Lucy bei dieser Produktion mal nicht in the sky with diamonds und auch Matthias hatte Zeit – die Bässe, Gitarren, Tasten, Effektgeräte und mehr hat Apitius aber selbst bedient, aufgenommen und arrangiert. Wobei hier aber einmal mehr auffällt, dass auch dieses Album wieder ganz und gar nicht wie ein Alleingang klingt...

,Watching Ghosts‘, der Titeltrack des Albums, startet transparenter, ruhiger, mit schönen Arpeggios – Markus‘ hohe Stimmlage erinnert einen Moment lang an Pavlo’s Dog, bevor sie im Raum fast wegschwebt. Das Sound-Design dieses Stücks ist einfach mitreißend . Ja, hier „hat Markus Apitius seinem Faible für psychedelische Klänge freien Lauf gelassen“ – Fakten-Check beendet. Und wer beim nächsten Track, ,Strange Churches‘ an noch mehr Raumfülle denkt, liegt einen Moment lang richtig, bevor der Künstler, sich jetzt am Klavier begleitend, das Thema ganz schnell mal in eine andere Richtung zieht. Und wieder sind da diese feinen Backing-Vocals, und noch eine weirde E-Gitarre … was für ein Trip!

Es ist wunderbar, wenn man nicht auf die Zeilenzahl achten muss. Aber wenn ich jetzt immer weiter schreibe und z.B. verrate, dass der nächste Track nicht auf Englisch gesungen wurde, nehme ich dir vielleicht dieletzten musikalischen Überraschungen deines Lebens als CD-Käufer. ,Watching Ghosts‘ macht es ganz sicher noch mal bunter... 

,Gone Now‘ heißt der letzte Track dieses großartigen musikalischen Kunstwerks – mit 7 Minuten und 47 Sekunden auch das längste Stück des Albums. Ich fade langsam zurück in dieses andere Leben, das ohne solche Musik sehr arm wäre. Das mit solcher Musik aufblüht. Inspirierend."

Lothar Trampert / paleblueice.com